Schulter Hildesheim Schulterchirurgie

Dr. med. Christian Warzecha
Ihr Schulterspezialist in Hildesheim

Die Anatomie der Schulter und des Schultergelenks

Die Schulter ist ein Kugelgelenk, das unsere Arme mit dem Rumpf verbindet. Sie ermöglicht es, dass wir die Arme in drei Richtungen abspreizen, in zwei Richtungen anwinkeln oder nach oben strecken und rotieren können. Somit ist die Schulter das beweglichste Gelenk unseres Körpers. Im Gegensatz zum Hüftgelenk oder Kniegelenk übernehmen bei der Schulter vorwiegend Muskeln und Sehnen den großen Bewegungsumfang (in Form der Rotatorenmanschette), das heißt, sie ist ein vorwiegend weichteilgeführtes Gelenk. Das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Sehnen verleiht diesem Gelenk erhebliche Kräfte, die es ermöglichen, mehr als das eigene Körpergewicht mit den Schultern zu heben. Andererseits erhöht dies zusammen mit dem großen Bewegungsumfang die Verletzungsanfälligkeit oder die Neigung zu auftretenden Instabilitäten.

Die Schulter besteht aus den folgenden Elementen:

  • Schulterhauptgelenk
  • Schulternebengelenk und Schultergürtel, der aus dem Schulterblatt (Scapula) und dem Schlüsselbei (Clavicula) besteht
  • Muskeln
  • Sehnen
  • Bänder
  • Schleimbeutel (Bursae)

Das Schulterhauptgelenk ist – von innen nach außen betrachtet – wie folgt aufgebaut:

  • Knochen
  • Gelenkkapsel
  • Bänder
  • Muskeln / Sehnen
  • Schleimbeutel
  • Nerven
  • Haut- und Unterhautfettgewebe

Das Schulterhauptgelenk (Glenohumeralgelenk) ist ein Kugelgelenk, das den Oberarm mit dem Schulterblatt verbindet. Die Schulterpfanne (Glenoid), auch Gelenkpfanne genannt, und der kugelähnliche Oberarmkopf (Caput humeri oder Humeruskopf) sind die zentralen Bestandteile des Schulterhauptgelenkes und von einer glatten, elfenbeinfarbenen Schicht (Gelenkknorpel) überzogen. Der Oberarmkopf ist von der sogenannten Rotatorenmanschette umgeben, einem Muskel- und Sehnenmantel, der die Beweglichkeit der Schulter sicherstellt.

Die besondere Beweglichkeit der Schulter kommt dadurch zustande, dass der Knochen des Oberarmkopfes wesentlich größer ist als die Schulterpfanne. Sie ähnelt der Form einer Birne, wenn man die Pfanne von der Seite aus betrachtet – eine schmale Fläche, die sich nach unten hin verbreitert. Die Gelenkpfanne, die ein Teil des Schulterblattes (Skapula) ist, umfasst etwa ein Drittel des Oberarmkopfes und ist somit instabiler und anfälliger für Ausrenkungen und Auskugelungen. Die Schulterpfanne ist an ihrem Rand rundherum von einer Knorpellippe (Limbus oder Labrum genannt) umgeben. Die Knorpellippe sorgt für eine größere Gelenkfläche und somit für mehr Stabilität.

Die Schulternebengelenke des Schultergürtels vergrößern die Beweglichkeit des Hauptgelenkes. Zu den Schulternebengelenken gehören:

  • Schultereckgelenk (Acromioclaviculargelenk)
  • Brustbein-Schlüsselbein-Gelenk (Sternoclaviculargelenk)
  • Thorakoscapulargelenk (scapulothorakales Gelenk)
  • Subacromialgelenk

Als eines von insgesamt fünf Gelenken im Bereich der Schulter dient das Schultereckgelenk vor allem der Stabilisierung. Es befindet sich zwischen dem knöchernen Schulterdach (Akromion), also am oberen Ende des Schulterblattes, und dem äußeren Schlüsselbein (Clavicula). Meist liegt eine kleine Zwischenscheibe (Diskus), die aus Faserknorpeln besteht, zwischen den beiden Knochen. Sie soll den belastungsbedingten Abrieb der beiden Knochenenden verhindern. Dieser Diskus unterliegt einer mehr oder weniger natürlichen Degeneration, sodass mit dem Alter ein verschmälerter Gelenkspalt (Impingement-Syndrom) entstehen kann bis hin zu einem fast vollständig „verbrauchten“ Diskus.

Das Brustbein-Schlüsselbein-Gelenk (Sternoclaviculargelenk) liegt zwischen dem Brustbein (Sternum) und dem Schlüsselbein (Clavicula) in Richtung des Halses. Da es über den oberen Rand des Brustbeins hinaus ragt, ist es gut sichtbar und von außen leicht zu ertasten. Das Brustbein-Schlüsselbein-Gelenk sorgt dafür, dass sich das Schlüsselbein um die eigene Achse drehen kann. Das Schlüsselbein ist zwischen zwölf und 15 Zentimeter lang und hat die Form eines S.

Ursachen Schulterschmerz

Schmerzen oder Beschwerden im Schultergelenk können verschiedene Ursachen haben. Unterschieden wird zwischen degenerativen, das heißt alters- und verschleißbedingten Erkrankungen des Schultergelenks sowie Verletzungen, die durch Unfälle oder sportliche Aktivitäten hervorgerufen worden sind. „Typische“ Erkrankungen des Schultergelenks, die wir in unserem Schulterzentrum behandeln, sind:

  • Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom)
  • Kalkschulter
  • Schulterinstabilität
  • Schultersteife
  • Sehnenrisse
  • Schulterarthrose
  • Lange Bizepssehne

Um sicher feststellen zu können, woher der Schmerz beziehungsweise die Beschwerden kommen, ist eine schnelle, umfassende und gründliche Diagnostik notwendig. Erst dann können die richtigen, individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmten Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, um ein Verschlechtern der Beschwerden oder Folgeschäden zu verhindern. In unserem Schulterzentrum profitieren Sie hierbei von der langjährigen Erfahrung unserer Ärzte und Spezialisten sowie von unserer modernen Medizintechnik.

Je nach Erkrankung besteht in unserem Schulterzentrum die Möglichkeit einer konservativen (nicht-operativen) oder operativen Behandlung. Welche Therapieform für Sie am besten geeignet ist, besprechen unsere Mediziner gemeinsam mit Ihnen. Nach Möglichkeit behandeln wir unsere Patientinnen und Patienten mit konservativen Mitteln – sehr oft erzielen wir hier hervorragende Ergebnisse. Sollte eine Operation unumgänglich sein, beraten wir Sie selbstverständlich ausführlich. In der Regel ist die minimalinvasive Schulterarthroskopie (Gelenkspiegelung), die besonders schonend ist, die Operationsmethode unserer Wahl.

Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über häufige Schultererkrankungen und die jeweils geeigneten Diagnose- und Therapiemethoden.

Diagnostik und Therapie

Diagnostik bei Schulterbeschwerden

Bei unspezifischen Schmerzen im Schultergelenk ist es mitunter nicht immer sofort eindeutig, wodurch die Beschwerden verursacht werden. Um die richtige Diagnose stellen zu können, ist deshalb eine gründliche klinische Untersuchung unerlässlich.

Diese beinhaltet ein ausführliches Gespräch des behandelnden Arztes mit dem Patienten über die Art der Schulterbeschwerden und gegebenenfalls die Vor- und Krankengeschichte des jeweiligen Patienten (Anamnese). Im Anschluss wird die Beweglichkeit des Schultergelenks anhand von Funktionsuntersuchungen geprüft. Zudem wird versucht, den Schmerz möglichst genau zu lokalisieren – dies kann gegebenenfalls mit Hilfe von Infiltrationen (Spritzen) oder eines Ultraschalls (Sonografie) erfolgen.

Bei bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel dem Impingement-Syndrom, der Kalkschulter oder der Schultersteife kann es notwendig sein, die Schulter zu röntgen. Zum Teil geschieht dies auch, um gewisse Diagnosen ausschließen zu können.

In manchen Fällen ist es notwendig, die Schulter mit Hilfe der Kernspintomografie, auch Magnetresonanztomografie (MRT) genannt, zu untersuchen. Diese Technik kommt meist zum Einsatz, um abzuklären, ob Verletzungen an der Rotatorenmanschette oder der Knorpelschicht bestehen.

Konservative Therapien bei Schulterbeschwerden

Konservative Therapien von Schultererkrankungen haben heutzutage einen hohen Stellenwert. Vor allem Krankheitsbilder, die nicht durch Unfälle verursacht wurden, können mit Hilfe einer spezifischen und individuell auf den Patienten abgestimmten konservativen Therapie häufig vollständig kuriert werden. Neben schmerzstillenden und entzündungshemmenden Tabletten und Spritzen (Injektionen, oder auch Infiltrationen) können vor allem spezielle Krankengymnastik oder eine manuelle Therapie zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden führen, zum Beispiel beim Impingement-Syndrom.

Je nach Krankheitsbild können auch andere Therapieverfahren zum Einsatz kommen:

  • Die Stoßwellentherapie hat sich vor allem bei der Behandlung der Kalkschulter und Schultersteife bewährt.
  • Eine Injektion mit Hyaluronsäure hilft besonders gut bei Arthrose der Schulter.
  • Die Akupunktur wird erfolgreich in der Schmerztherapie eingesetzt.
  • Die Lasertherapie führt zu einer besseren Durchblutung und regt den Stoffwechsel im Bereich der Schulter maximal an.

Die Schulterarthroskopie (Gelenkspiegelung)

Wenn sämtliche konservative Therapiemaßnahmen ausgeschöpft sind und keine dauerhafte Besserung der Beschwerden gebracht haben oder wenn eine akute, unfallbedingte Verletzung vorliegt, sollte die Ursache der Schulterschmerzen operativbehandelt werden. Dies wird empfohlen, um eine fortschreitende Schädigung oder gar einen Riss der Sehnen an der Rotatorenmanschette zu verhindern.

Die Schulterarthroskopie kommt unter anderem zum Einsatz bei:

  • ImpingementSyndrom
  • Kalkschulter
  • Schulterinstabilität
  • Schultersteife
  • Sehnenrissen
  • Schulterarthrose
  • Bei Schädigungen der langen Bizepssehne („SLAPLäsion)

Die Schulterarthroskopie gehört zur sogenannten „Schlüssellochchirurgie“. Dies bedeutet, sie erfolgt minimalinvasiv und ist deshalb besonders schonend für den Patienten. Über einen kleinen Hautschnitt wird eine Sonde mit eingebauter Kamera eingeführt, über die der Arzt das Innere des Schultergelenks sowohl sehen als auch operieren kann.

Mit Hilfe der modernen Schulterarthroskopie kann der erfahrene Schulterspezialist erreichen, dass der jeweilige Patient seine Schulter dauerhaft wieder schmerzfrei bewegen kann – und das ohne einen großen, offenen operativen Eingriff.

In der Regel wird bei der Schulterarthroskopie das Schulterdach (Akromion) operativ erweitert (arthroskopische Akromioplastik), das heißt, der Knochen des Schulterdachs wird mit Präzisionsfräsen vorsichtig abgetragen, um mehr Raum und Beweglichkeit im Gelenk zu schaffen. Dies erziehlt vor allem beim Impingement-Syndrom und bei der Kalkschulter gute Ergebnisse für den Patienten.

Bestehende Defekte im Bereich der Sehnen und der Knorpel, zum Beispiel bei Sehnenrissen, Schädigungen der langen Bizepssehne oder Schultersteife können per Schulterarthroskopie gut behoben werden. Auch eine Instabilität des Schultergelenks kann mit Hilfe dieser Operationstechnik komplett aufgehoben werden.

Auch bei Arthrose im Schultergelenk kann der Schulterspezialist mit Hilfe der Schulterarthroskopie eine Linderung der Schmerzen sowie eine bessere Beweglichkeit des Gelenks erreichen.

In manchen Fällen ist das Schultergelenk jedoch komplett degenerativ (altersbedingt) verändert und kann nicht mehr wiederhergestellt werden. Hier muss ein Gelenkersatz erfolgen. Diesen Schritt besprechen wir individuell mit jedem Patienten.

 

Hildesheim Orthopädie Dr. Warzecha Otos-Praxisklinik Schulter